Neuraltherapie

Die Neuraltherapie ist eine ganzheitsmedizinische Therapie, bei der über Beeinflussung des Nervensystems durch Setzen von gezielten Reizen die körpereigenen Abwehr- und Heilungsmechanismen gefördert werden.

Da der Mensch hierbei immer als Ganzheit betrachtet wird, ist eine eingehende Anamnese und klinische Untersuchung in Zusammenschau mit eventuell erforderlichen Befunden unbedingte Voraussetzung für den neuraltherapeutisch behandelnden Arzt.

Sie können Ihrem Arzt dieses Vorgehen erleichtern, wenn Sie kurze Aufzeichungen über bisherige Operationen, Unfälle und Narben im allgemeinen mit genauer Jahresangabe zur Erstordination mitbringen. Ebenso sind Ihre Vorerkrankungen (auch Zahnextraktionen), körperlichen "Schwachstellen" - also zum Beispiel immer wiederkehrende Infekte - und bei Frauen auch Anzahl und Jahr der bisherigen Geburten wesentlich.

Sollten Sie gezielte Schmerzpunkte an sich bemerken, so ist eine möglichst genaue Lokalisation derselben unbedingt erforderlich. Anhand dieser Punkte kann der Neuraltherapeut auch den Behandlungsverlauf kontrollieren.

Nach der Untersuchung und einem eingehenden Gespräch erhalten Sie Injektionen mit kleinen Mengen eines Neuraltherapeutikums (Lokalanaesthetikum, z.B. Xylocain) an den vom Arzt festgelegten Stellen.  Meist werden Schmerzpunkte und auch sogenannte „Störfelder“ behandelt: dies können zum Beispiel Narben oder chronische Entzündungsherde sein, oder auch verschiedene Punkte entlang diverser Meridiane der Akupunkturlehre sowie zu den Beschwerden korrespondierende Muskel- und Hautareale (Dermatome).

Die neuraltherapeutischen Infiltrationen spüren Sie vergleichbar einer Impfung, da sehr feine Nadeln verwendet werden, in oberflächlichen Hautbereichen meist noch weniger. In jedem Fall ist durch die Wirkung der injizierten Substanz dieser Schmerz sehr kurz.

Ein mögliches kurzzeitiges Schwindelgefühl kann als harmlose Reaktion auftreten und klingt in kurzer Zeit ab. Teilen Sie solche Reaktionen Ihrem Arzt mit und warten Sie das Abklingen noch in der Ordination ab.

 

 

Zusätzlich kann an reaktionssensiblen Stellen (z.B. Akupunkturpunkten) sowie bei Patienten mit Nadelangst der LASER absolut schmerzfrei ergänzend oder auch alternativ eingesetzt werden.

Das Notieren aller Ihnen auffallenden Veränderungen Ihres Körpers („Tagebuch“) im Anschluss an eine neuraltherapeutische Behandlung erweist sich oft als hilfreich, wenn bei der nächsten Ordination alle zwischenzeitlich aufgetretenen Reaktionen beurteilt werden müssen. Bringen Sie derartige Aufzeichnungen unbedingt zum nächsten Arztbesuch mit und besprechen Sie diese mit Ihrem Arzt.

Die Neuraltherapie kann sowohl als alleinige Therapieform als auch als wertvolle Ergänzung beispielsweise zu Manualtherapie oder medikamentöser Behandlung – ohne zusätzliche Nebenwirkungen – vom entsprechend ausgebildeten Arzt eingesetzt werden.